Für Ihren nächsten Besuch im Würzburger Dom laden wir Sie ein auf einen kurzen historischen Exkurs.
Im südlichen Seitenschiff des Würzburger Doms verstecken sich zwei sehr alte Zeugnisse des mittelalterlichen Kirchenbaus in Europa. Bekannt und schriftlich erwähnt seit 1230 existieren die beiden Knoten-Säulen wahrscheinlich schon seit einem Dombau um 1160 n. Chr.
Gemeinsam stehen die beiden für Standhaftigkeit und Stärke, und erinnern so die Gläubigen an den festen Glauben an einen starken und bestimmenden Gott.
Während in der Forschung Uneinigkeit über die Bedeutung der Namen „Jachin“ und „Boas“ herrscht, tragen die beiden jedoch unverkennbare Eigenschaften. So findet sich bei „Boas“ eine 4-fach umschlingende Schnur mit 2 Knoten, bei „Jachin“ sind es 4 Knoten bei einer 8-fach umschlingenden Schnur.
Übrigens: Die beiden 2,45m hohen Säulen sind nach den Eingangssäulen des Tempel Salomons in Jerusalem benannt und befinden sich nicht schon immer an der jetzigen Stelle. Ursprünglich waren die beiden für die doppelgeschossige Vorhalle des Würzburger Doms um 1230 konzipiert und beidseitig des Zugangs aufgestellt. Als der Vorbau um 1644 abgerissen wurde versetzte man beide Knotensäulen in das Südschiff des Doms und damit an den heutigen Standort.
Comments